Neue Lösungsansätze zur Stärkung der Landwirtschaft unter ariden und semiariden Bedingungen als wichtiger Beitrag für nachhaltiges Landmanagement, am Beispiel Marokkos
SuLaMo ist ein im Verbund Client II gefördertes Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) (Förderkennzeichen: 01LZ2003) und wird koordiniert von der Hochschule Karlsruhe.
Das Projekt SuLaMo verfolgt einen integrierten Ansatz zur Stärkung der Landwirtschaft unter ariden und semi-ariden Bedingungen als ein wichtiger Beitrag für nachhaltiges Landmanagement im Agrarbereich am Beispiel Marokko. SuLaMo adressiert insbesondere die Verbesserung von Pflanzenproduktivität durch neuartige, wassersparende Boden- und Bewässerungstechniken wie Mulchen und unterirdische Tropfbewässerung sowie eine autonome Energieversorgung und der kapazitiven Entionisierung als innovativem Entsalzungsprozess.
Marokko ist erheblich vom Klimawandel betroffen und leidet unter starker Wasserknappheit. Das Ziel in SuLaMo ist, mit einer Kombination von unterirdischer Tropfbewässerung (SDI) und genauer Analyse des Bodenwasserhaushalts mit Hilfe innovativer Sensorik, die Verwendung von alternativen Wasserquellen zu nutzen und dieses Gut so sparsam wie möglich einzusetzen. Dabei werden neuartige Technologien verwendet, wie zum Beispiel die kapazitive Entionisierung (MCDI) zur Entsalzung, aber auch die Verbesserung der Betriebspraktiken sowie ein Capacity Building vor Ort angestrebt.
Die MCDI ist ein neues elektrochemisches Entsalzungsverfahren, bei dem poröse Kohlenstoffelektroden zur Adsorption von Ionen verwendet werden. Der wesentliche Vorteil der MCDI ist der geringere spezifische Energiebedarf zur Entsalzung gegenüber dem Stand der Technik. Die SDI wird mit intelligenter Echtzeit-Sensorik ausgestattet, um das System zu überwachen und Daten für eine Modellierung zu sammeln, um zukünftig den Bewässerungsvorgang effizienter, sprich energie- und wassersparender zu gestalten.
Die Felduntersuchungen werden an drei landwirtschaftlichen Standorten in Marokko unter ariden und semi-ariden Bedingungen in Meknes, Ouarzazate und Errachidia durchgeführt. Das Projekt wird mit einer sozio-ökonomischen Studie begleitet für die Entwicklung von Ansätzen zur Förderung der Umsetzung und Verwertung des Konzeptes durch die beteiligten agrarwirtschaftlichen Firmen.
Die Demonstrationsanlagen sollen zeigen, inwiefern Acker- und Pflanzenbau unter schwierigen landwirtschaftlichen Bedingungen (kleine Landwirtschaftsbetriebe mit geringer Mechanisierung) in ariden Gebieten mit Hilfe von PV betriebener unterirdischer Tropfbewässerung (SDI) und einfacher Steuerung mittels einer Wetterstation und Bodensensoren optimiert werden können und wie neue Flächen für die acker- und pflanzenbauliche Nutzung nachhaltig erschlossen werden können.